Wir ALLE spüren es, es liegt förmlich in der Luft und es schreit nach Veränderung.
Überall wo wir hinschauen werden Fachkräfte gesucht. Jede Firma ist fast ausnahmslos davon betroffen und sie ringen nach Lösungen. Die Menschen gehen auf die Straße, sie möchten nicht mehr ihre Arbeitskraft für einen mickrigen Lohn zur Verfügung stellen. Alles ist teurer geworden, der Sprit, das Obst und Gemüse, das Brot, der Strom, das Gas etc. Ich könnte die Liste ellenlang so weiter führen. Ich erinnere mich, dass ein Vollkornbrot in der ehemaligen DDR 0,70 Pfennig gekostet hat. In der letzten Woche kaufte ich ein frisch gebackenes Brot beim Bäcker für sage und schreibe 6,30 €.
„Mir ist fast die Kinnlade runtergefallen.“
Ich glaube, wir sind an einem Punkt angekommen, wo das Maß einfach voll ist. Hier muss etwas Grundlegendes am System geändert werden. Es liegt nicht daran, dass es die Fachkräfte und arbeitswilligen Menschen nicht mehr gibt. Oh ja, es gibt sie, die jungen dynamischen kreativen Menschen. Sie möchten und wollen auch Ihren Teil in der heutigen Arbeitswelt beitragen, jedoch nicht zu diesen Voraussetzungen und Konditionen, die heute gegeben sind.
Die neue Generation möchte eine faire Bezahlung und nicht in der Fünf-Tage-Woche von Morgens bis Abends, für ein paar Kröten sich abrackern, für WAS auch?
Sie steigen meist in einer Teilzeitstelle ein, in einen Job, der ihnen Spaß macht, aber auch Zeit für andere Dinge bereithält, wie den Freunden, der Familie, den Hobbys oder sich der eigenen Weiterentwicklung widmen zu können. Und ich kann es ihnen nicht verdenken. In meinen Augen ist genau das der Punkt. Das Leben ist ein Geschenk und steckt voller Reichtum und Fülle. Es beinhaltet nicht nur die Arbeit, sondern bietet unendliche Möglichkeiten für jeden Einzelnen von uns. Diese schreien danach, gelebt zu werden.
Wir, die ältere Generation, wozu ich mich mit meinem zarten Alter von 55 Jahren zähle, sind in jungen Jahren erzogen worden, sich an Regeln zu halten, unterzuordnen, sich anzupassen und zu arbeiten. Wir wurden regelrecht zu Arbeitstieren erzogen, was von Generation zu Generation weitergegeben wird. Wenn körperliche Schwierigkeiten auftraten, bissen wir eher auf die Zähne, hielten durch, sagten nix, denn das wäre ein Zeichen von Schwäche.
Wir haben zu funktionieren, denn in einem Leistungssystem wird Schwäche nicht gerne gesehen und ist in der Planung und Statistik nicht integriert. Gleichzeitig vermittelt uns Schwäche das unangenehme Gefühl von Minderwertigkeit, nicht Vollständig zu SEIN.
So überhören wir lieber die Einschränkungen, da wir nicht „schwach“ betitelt werden möchten. Doch was zeigt sie uns wirklich;
„Hey schau mal genau hin!“
Unser Körper spricht mit uns und wir sollten hinhören, anstatt es zu überhören.
Und so arbeitet die ältere Generation in ihrem anerzogenem System und hofft auf Besserung im Rentenalter. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Mehr Zeit für sich haben zu dürfen und angemessen bezahlt zu werden.
Das sehe ich in dem für uns !noch! Zukunftsmodell der Vier-Tage-Woche, bei gleicher Bezahlung. Wenn ich mich nicht irre, ist das in der Schweiz schon so gang und gäbe. Und wieso sollten wir nicht bereit SEIN eine Veränderung zum Besseren umzusetzen. Ich sehe hier nur Vorteile:
- Steigerung der Lebensfreude und Lebensqualität
- Steigerung des Kraft- und Energiehaushaltes
- Steigerung des kreativen Potenzials
- Verminderung der Krankentage
- Steigerung des Sicherheits- und Wohlbefindens
Ehrlich gesagt, sprudelte die Idee an einem Abend in mir hoch und ich überfiel die Mädels damit. Am liebsten hätte ich sie sofort in die Tat umgesetzt. Da war es wieder, ich verhielt mich wie ein rosa Elefant im Porzellanladen. Eine Woche später setzten wir uns zusammen und sprachen gemeinsam über die mögliche Umsetzung.
„Das nenne ich TEAMWORK!“
Ich möchte noch betonen, dass was ich hier schreibe, ausschließlich meiner Meinung und Wahrnehmung entspricht und ich hoffe sehr, Euch mit meinen Worten zum Nachdenken und Nachahmen angeregt zu haben. Im Text sind einige Wörter bewusst großgeschrieben, um ihnen im Kontext mehr Bedeutung zu verleihen.
Alles Liebe für Euch, Birgit